Zufluchtstätte für Frauen in Not

Aktuelles aus der Zufluchtsstätte

Seit 1985 finden in der Neuburger Zufluchtsstätte für Frauen in Not Frauen und deren Kinder, die von häuslicher Gewalt bedroht oder betroffen sind, Schutz und Unterstützung.
Die Zufluchtsstätte für Frauen ist eine Schutzwohnung mit zwei Plätzen für Frauen mit und ohne Kinder. Um den Betroffenen die nötige Privatsphäre zu ermöglichen, hat jede Frau ein Zimmer für sich und ihre Kinder. Andere Bereiche, wie Wohnzimmer, Küche und Bad stehen zur gemeinschaftlichen Nutzung zur Verfügung. Dass das Zusammenleben der Frauen nicht immer ohne kleinere oder größere Konflikte verläuft, ist klar. Doch erfreulicherweise war das Jahr 2023 in dieser Hinsicht sehr ruhig. Die aufgenommenen Frauen und ihre Kinder kamen gut miteinander zurecht. Sie unterstützten sich während des Aufenthalts in der Zufluchtsstätte und teilweise auch später noch gegenseitig. Dies ist nicht immer selbstverständlich.
Bis Anfang Dezember hatten wir im Jahr 2023 bislang 366 Übernachtungen dort. Die Aufenthaltsdauer der Klientinnen reichte dabei von wenigen Tagen bis hin zu mehreren Monaten.


Neue Herausforderungen

Gewalt gegen Frauen ist vielschichtig. Sie reicht von körperlichen und sexuellen Angriffen über seelische Verletzungen, finanzielle Unterdrückung bis hin zu neueren Formen der Gewalt. Durch die in den letzten Jahren stetig fortschreitende Digitalisierung, das allgegenwärtige Internet, immer einfacher und günstiger verfügbare technische Mittel zur Überwachung stellen die Betroffenen wie auch Mitarbeitende von Frauenhilfeeinrichtungen vor neue Herausforderungen.

Leider sind gerade Handys ein großes Problem für die Geheimhaltung des Aufenthaltsortes unserer Klientinnen. Durch Ortungsapps zur Standortverfolgung und Verknüpfungen mit dem Handy eines bisherigen Partners sind Frauen unter Umständen bis auf wenige Meter genau nachverfolgbar. Das Handy einfach auszuschalten ist keine ausreichende und zufriedenstellende Möglichkeit zum Schutz. Das Handy ist mittlerweile für viele Frauen nicht mehr nur Mittel zum Telefonieren, sondern auch Kontaktmittel zu Nahestehenden, Fotoalbum, Terminkalender, Internetzugang, Onlinebanking, Spielzeug, Fernseher und vieles mehr. Das Handy abzustellen und nicht zu nutzen ist für die Frauen daher kaum denkbar.
Um Ortungsapps, von denen die Frauen meist nichts wissen, vom Gerät zu entfernen und das Gerät auf die Werkseinstellungen zurückzusetzen, fehlt den meisten Klientinnen das technische Wissen. Eine Fortbildungsveranstaltung zu diesem Thema zeigte, dass ein großer Bedarf an weiteren Informationen dazu besteht und auch Mitarbeiterinnen von Frauenhilfe- und Schutzeinrichtungen sich größtenteils selbst kaum in der Lage sehen, Handys der Klientinnen „sicher“ zu machen, sei es aus Mangel an Kenntnissen oder einfach Mangel an Zeit.

Ein herzliches Dankeschön…

…für große und kleine Geld- und Sachspenden des Rotary Clubs Neuburg, des Weihnachtsmarkts Unterhausen, des Katholischen Frauenbunds Neuburg, der Eybschen Stiftung und diverser Privatpersonen. Ebenso danken wir all denen, die im vergangenen Jahr im Rahmen eines familiären Anlasses für Spenden zugunsten der Zufluchtsstätte geworben haben.

Zufluchtstätte für Frauen in Not

Die Rufbereitschaft steht hilfesuchenden Frauen täglich von 8.00 bis 20.00 Uhr unter der Telefonnummer

08431/60288

zur Verfügung. Um das Angebot des Notruftelefons weiterhin bereit stellen zu können, sind wir auf ehrenamtliche Unterstützung angewiesen und würden uns über zusätzliche Helferinnen freuen.

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