Flüchtlings- und Integrationsberatung in Ingolstadt
Die Flüchtlings- und Integrationsberatung in Ingolstadt, kurz FIB, ist eine erste Anlaufstelle für erwachsene Zuwanderer mit dauerhaftem Bleiberecht oder guter Bleibeperspektive, die seit weniger als drei Jahren in Deutschland leben. Unser Beratungsangebot ist grundsätzlich kostenfrei, freiwillig und offen für alle, unabhängig von Konfession und Nationalität. Wir sind gut erreichbar im Stadtzentrum auf dem Areal des Evangelisch-Lutherischen Dekanats untergebracht.
Im Jahr 2023 wurde unsere Beratungsstelle von folgenden Personengruppen aufgesucht:
- Geflüchtete aus der Ukraine
- In Ingolstadt lebende EU-Bürger, vor allem aus Bulgarien und Griechenland
- Anerkannte Flüchtlinge und subsidiär Schutzberechtigte sowie ihre im Rahmen des Familiennachzugs eingereisten Angehörigen, hauptsächlich aus Syrien und Afghanistan
- Vereinzelt Spätaussiedler aus Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion
- Personen mit anderen Aufenthaltstiteln, zum Beispiel Aufenthaltsgestattung oder Duldung
Sowohl bei den Geflüchteten als auch bei den EU-Bürgern handelt es sich überwiegend um Familien mit Kindern. Das schlägt sich nieder in den Anliegen, mit denen sich die Ratsuchenden an uns wenden. Neben Fragen zu Lebensunterhaltssicherung, zu sozialen Unterstützungsleistungen, zum Erwerb der deutschen Sprache, zur Arbeits- und Wohnungssuche, geht es in den Beratungsgesprächen häufig auch um Themen wie Schwangerschaft, Kinderbetreuung, Schule, Krankheiten und Behinderung, Trennung und Scheidung.
Die Lebenslagen von Familien mit Migrationshintergrund sind sehr heterogen und werden vor allem durch Faktoren wie Einkommen, Bildungshintergrund, Familienstruktur oder Aufenthaltsdauer beeinflusst. Ein Großteil der Familien, die zu uns in die Beratung kommen, haben einen hohen Unterstützungsbedarf und bringen multiple Problemlagen mit. Um dem gerecht zu werden, arbeiten wir eng zusammen mit unseren eigenen Fachstellen sowie spezialisierten Beratungsdiensten anderer Träger.
Integration ist ein langwieriger und gegenseitiger Prozess. Zuwanderer müssen ein erhebliches persönliches Engagement aufbringen. Dafür brauchen sie viel Unterstützung und das Gefühl, dass sie willkommen sind und dazu gehören. Sie müssen erfahren, dass unsere Gesellschaft ihnen Wertschätzung entgegenbringt und dass kulturelle Vielfalt und Pluralismus als Potenzial und nicht als Bedrohung gelten. Nur unter diesen Voraussetzungen können Zuwanderer zu Mitbürgern werden, die umfassend und gleichberechtigt am gesellschaftlichen, sozialen, wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Leben partizipieren.
Die tägliche Beratungsarbeit und Begleitung in der Flüchtlings- und Integrationsberatung ist ein grundlegender und unerlässlicher Beitrag zur Integration von Zuwanderern in unserer Gesellschaft.