Positive Veränderungen und gleichbleibende Probleme: Wie so viele Städte und Landkreise in Deutschland sind auch wir als Flüchtlings- und Integrationsberatung im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen mit 2272 Geflüchteten aus über 20 Nationen, die in ca. 80 Unterkünften leben, an unserer Belastungsgrenze angelangt.

Die größte Gruppe in der Beratung bilden dabei weiterhin Menschen aus der Ukraine, gefolgt von Afghanistan und Nigeria. Besonders im Hinblick auf die Versorgung und soziale Absicherung bestehen weiterhin gravierende Probleme. Eine medizinische Grundversorgung durch Hausärzte in Schrobenhausen ist für neu ankommende Flüchtige nicht möglich. Zurzeit herrscht wieder ein allgemeiner Aufnahmestopp und die medizinische Versorgung wird nur durch Praxen in Ingolstadt oder Neuburg aufrechterhalten. Kindergartenplätze und vor allem Krippenplätze stehen den Flüchtlingen kaum zur Verfügung. Dabei wäre die frühe Integration in einen Kindergarten oder in eine Krippe enorm wichtig, um den Spracherwerb zu fördern und soziale Kompetenzen außerhalb der Familie zu schulen.

Zu den allgemein knappen Kindergartenplätzen in Schrobenhausen kam in diesem Jahr noch dazu, dass es unter anderem durch den Zuzug aus der Ukraine so viele Anmeldungen für Kindergartenplätze wie noch nie zuvor gab. Da die zuständigen Stellen der Stadtverwaltung die Anmeldungen deswegen sehr scharf nach Prioritäten sortieren mussten, blieben vor allem die Kinder aus unseren Unterkünften auf der Strecke.

Eine positive Entwicklung ist die Eröffnung einer neuen Containeranlage in Schrobenhausen in der Nähe des Kreiskrankenhauses Schrobenhausen. Diese bietet Platz für 94 Menschen und vor allem Raum für Familien. Dafür wurden nicht mehr tragbare Unterkünfte im Landkreis aufgelöst. Auch baulich ist die Anlage moderner gestaltet als die bereits bestehende Containeranlage in der Bürgermeister-Götz-Straße. So sind die einzelnen Container lockerer über das Gelände verteilt, was mehr Gelegenheiten für das gemeinsame Miteinander in den Außenflächen bietet. Auch der neu entstandene Spielplatz sowie Sitzbänke und Bäume auf dem Gelände der neuen Unterkunft tragen dazu bei. Doch auch die bisher bestehende Containeranlage bleibt aufgrund der aktuellen Unterbringungssituation aller Voraussicht nach noch weitere 5 Jahre bestehen. Dafür soll die Unterkunft zum Teil renoviert werden. Erste Vorbereitungen hierzu wurden bereits getroffen, wobei ein Anfang der Renovierungsarbeiten noch nicht abzusehen ist. Nach wie vor freuen wir uns über unsere russisch sprechende Assistenzkraft. Er erleichtert uns die Arbeit ungemein.

Wir hoffen daher, dass unser Assistent uns auch im nächsten Jahr noch weiter zur Verfügung steht wird, da sich die Beratungsarbeit sonst wieder massiv verschlechtern würde. Durch den Weggang einer Kollegin sind wieder insgesamt 20 Wochenstunden offen. Wir hoffen allerdings darauf, dass diese bald wieder besetzt werden und wir wieder mit zwei Vollzeitstellen den Herausforderungen des Jahres 2024 begegnen können.